österreichischer Schriftsteller; gilt als einer der bedeutendsten experimentellen Dichter; Werke: Sprechgedichte und Sprachspiele, u. a. "Andere Augen", "Sprechblasen" (Lyrik); "Das Röcheln der Mona Lisa", "Der Uhrensklave", "Die Humanisten" (Hörspiele und Theater)
* 1. August 1925 Wien
† 9. Juni 2000 Wien
Herkunft
Ernst Jandl, Sohn einer Lehrerin und eines Bankangestellten, wurde in Wien geboren, wo er auch aufwuchs. Seine Mutter starb, als er vierzehn Jahre alt war. Ihr jahrelanges Leiden bis zum Tod war eine jener Katastrophen, die J.s Lebensgefühl und Lebenswerk nach eigenem Bekunden prägen sollten.
Ausbildung
Nach dem Besuch eines Wiener Gymnasiums wurde er 1943 zum Militärdienst einberufen. Zehn Monate verbrachte er in einem Gefangenenlager in England. 1946 wurde er aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft entlassen. Danach studierte er Germanistik und Anglistik an der Universität Wien und legte 1949 die Lehramtsprüfung ab. 1950 promovierte er mit einer Arbeit über die Novellen Arthur Schnitzlers zum Dr. phil.
Wirken
Nach Abschluss seines Studiums war J. als Gymnasialprofessor - mit zeitweiser Beurlaubung - an allgemein bildenden Schulen in Wien tätig. 1952/1953 wirkte er als Deutschlehrer in England, 1970/1971 lebte er als Stipendiat des DAAD in Berlin-West. Im Herbst 1971 arbeitete er als ...